Tipps für den ersten Auftrag als Hochzeitsfotograf

Liebe Barbara & Balazs,

 

ich bin sehr kurzfristig von meiner Freundin gebeten worden auf ihrer Hochzeit zu fotografieren. Die Hochzeit ist schon diesen Samstag! Ich fotografiere seit ein paar Jahren hobbymäßig, bin jetzt aber echt nervös, habe noch nie sowas gemacht. Habt ihr Tipps für mich, auf was alles ich achten soll, wie ich das am besten angehe?

 

LG,

Hobby-Hochzeitsfotografin

 

 

 

Liebe Hobby-Hochzeitsfotografin,

 

es gibt immer ein erstes Mal – und nervös zu sein gehört dazu! Das ist auch nichts schlechtes, denn so bleibt man aufmerksamer. Auch wir sind nach wie vor vor jedem Event positiv angespannt, konzentriert und fokussiert auf die Aufgabe.

 

Da Du seit vielen Jahren fotografierst, bist Du mit Deiner Ausrüstung sicherlich bestens vertraut – das ist auch zweifelsohne das Wichtigste für jeden Auftrag. Daher möchten wir Dir gar nicht so sehr technische, sondern viel mehr ein paar organisatorische Tipps mit auf den Weg geben.

 

  1. Habe einen (Zeit-) Plan.
    Bespreche mit dem Brautpaar oder der Organisatorin den genauen  Ablauf des Tages. Wann soll die Hochzeitstorte angeschnitten werden, wann macht ihr am besten die Paar- und Familienfotos, sind Überraschungen für das Hochzeitspaar geplant, wie groß wird die Hochzeitsgesellschaft sein? Mit diesen Infos kann Deinen Foto–Plan erstellen und jegliche “wann komm ich dazu dies und das zu fotografieren” Panik vermeiden.

  2. Ansprechpartner.
    Braut und Bräutigam (Deine Auftraggeber) sind vielbeschäftigt heute. Stelle sicher, dass Du noch eine andere Ansprechperson hast (Trauzeuge, anderes Familienmitglied) der Dir jeder Zeit helfen kann z.B. Tante Erna in der Menge zu finden, weil sie auf dem Familienfoto drauf sein soll.

  3. Halte Deinen Fotoapparat immer bereit!
    Immer bereit sein abzudrücken – das ist bei Hochzeiten besonders wichtig. Stelle sicher, dass die Einstellungen Deiner Kamera stets bereit sind und Du deine Kamera in der Hand hast. Fotoapparat aus der Tasche nehmen, ISO und Blende einstellen – bis das erfolgt, ist der tolle Moment, den Du festhalten wolltest, wahrscheinlich schon vorbei.
    Wir verzichten bei Hochzeiten oft auf die Schlingen, mit denen man den Fotoapparat um den Hals hängt – so haben wir die Kamera stets in der Hand und schussbereit.

  4. Kontrolliere ISO, Blende und Weißabgleich regelmäßig.

  5. Achte bei deinen Bildern stets darauf, dass keine Bäume, Blumen, sonstige Stangen (im Hintergrund) “aus den Köpfen wachsen”.

  6. Wenn möglich, fotografiere das selbe Foto in Portrait und in Landschaftsformat.

  7. Fotografiere gezielt.
    In stressigen Situationen (und eine Hochzeit ist für jeden Fotografen eine Stresssituation) ist man leicht verleitet im “Dauerfeuer” Modus zu fotografieren. Das führt auf jeden Fall zu mehr Bildern auf der Speicherkarte und viel mehr Aufwand beim Aussortieren – wahrscheinlich aber nicht zu besseren Bildern. Versuche daher jedes einzelne Foto bewusst zu machen, auf Bildaufbau zu achten und den Fokus jedes mal neu zu setzen.

  8. Fotografiere nur das, was Wert ist fotografiert zu werden.
    Auch hier gilt: Wähle Motive bewusst und setze sie entsprechend in Szene. Achte auf Klasse statt Masse.

  9. Beim Gruppenfoto: frage laut, ob jeder Deine Kamera sieht!
    Du hast keine Chance beim Gruppenfoto zu überprüfen, ob wirklich jeder am Bild sichtbar sein wird. Scheue Dich nicht laut zu fragen, ob jeder Deine Kamera sieht – wer sie nicht sieht, muss seine Position ändern. Damit vermeidest Du versteckte Gesichter auf den Gruppenfotos.

  10. Last but certainly not least: Habe Spaß! Du hast Dich gut auf die Hochzeit vorbereitet, bist für jede Eventualität gewappnet – genieße den Tag und schieße wunderbare Fotos! Das Brautpaar wird es Dir danken!

Wir wünschen Dir einen wundervollen ersten Einsatz als Hochzeitsfotografin und freuen und schon bald Deine Fotos zu sehen!

 

Take it easy,

b&b

 

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